Was kostet es ein Fashion-Blogger zu sein?

Was kostet es ein Fashion-Blogger zu sein?

Chiara Ferragni ist die meistgelesene Fashion-Bloggerin aller Zeiten. Ihren Blog „The Blonde Salad“ besuchen monatlich über fünf Millionen Menschen – 4,4 Millionen folgen ihrem Instagram-Account.
Obwohl Chiara betont, dass sie nicht von Designern bezahlt wird, um ihre Sachen zu tragen, verdient die Bloggerin angeblich über sechs Millionen Euro im Jahr – durch Werbung, Kooperationen, eine eigene Schuhkollektion und Markenberatung.
Diese Zahlen inspirieren. Sie inspirieren viele Mädels dazu, sich auch an den PC zu setzen und einen eigenen Blog zu starten. Blogger zeigen schließlich nicht nur ihre Looks, sondern können dabei auch Geld verdienen!
Warum sind Fashion-Blogger so beliebt geworden?


Meiner Meinung nach leben wir heute in der Ära des Stalkings. Hochglanzmagazine, gut produzierte, aber unglaubwürdige Fernsehsendungen sind für die Menschen nicht mehr so spannend. Wir verfolgen gerne das echte Leben der anderen. Wir sind neugierig und schauen neidisch hinter die Kulissen von anderen Menschen. Und wenn diese Menschen noch kreativ, interessant und stylisch sind, dann wollen wir ihr Reich immer wieder besuchen.
Doch was hat ein Blogger zu tun, um einen Blog überhaupt zu starten?
-Ein Mode-Blogger muss mehrmals die Woche neue Outfits hochladen. Je öfter, desto besser. Die Looks müssen entweder sehr originell sein, oder den letzten Trends entsprechen.
– Die Bilder müssen mit einer guten Kamera geschossen werden, sowie danach mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet werden.
-Der Blogger selbst muss sympathisch wirken, eine interessante Persönlichkeit besitzen und etwas Besonderes ausstrahlen.
-Das Design eines Blogs ist immer sehr repräsentativ und sollte nicht unterschätzt werden. Wenn man es selbst nicht hinbekommt, dann muss man auf professionelle Hilfe zurückgreifen.
-Man muss viele Stunden in einen Blog investieren, ihn stetig verbessern und vorantreiben. Dazu gehört auch, sich andere Blogs anzuschauen, zu kommentieren, selbst auf Kommentare zu antworten und auf Social Media Plattformen präsent zu sein.
-Ein Fashion-Blogger muss die letzten Trends kennen, im besten Fall die Fashion Week und andere wichtige Events besuchen. Am Anfang muss man für die Fahrtkosten und die Unterkunft selbst aufkommen.
Rechnen wir das mal in etwa aus:
1) Wenn wir alle 2 Tage einen Look posten möchten, so müssen wir pro Outfit im Schnitt mit 100 € rechnen. Das würde erst mal für neue Kleidung aus den Mainstream-Geschäften, wie Zara, H&M etc. ausreichen. Da die Kleidung untereinander kombiniert werden kann kommen wir grob gerechnet auf 15 Outfits a 100 € im Monat. Monatlich also 1500 €.
2)Eine Spiegelreflexkamera ist ein Muss für einen Modeblogger. Eine mittelmäßige, gebrauchte kostet bei Amazon etwa 350 € und ein ganz gutes Objektiv dazu ca. 200 €. Insgesamt also 550 €. Man kann natürlich auch Fotografiekurse belegen, ein Bildbearbeitungprogramm besorgen und noch viel Geld in die eigene Weiterentwicklung stecken (ganz am Anfang habe ich auch viele Bücher geholt, darüber, wie man richtig fotografiert oder Tipps für Blog-Anfänger. Heute würde ich mir das alles sparen und einfach im Internet nachlesen). Rechnen wir aber trotzdem insgesamt mit ca. 600 € für eine Kamera.
3) Ein Fashion-Blogger sollte gepflegt auf Bildern aussehen. So wie alle Frauen stecken auch wir Blogger viel Geld in die Kosmetik, Körperpflege, Friseure etc. Auch, wenn das sehr individuell ist – rechnen wir mal mit 250 € im Monat.
4) Für eine eigene Seite mit WordPress investiere ich jeden Monat ca. 15 €.
Das Schalten von Werbung auf Facebook und andere Methoden für die eigene Förderung des Blogs rechne ich hier überhaupt nicht mit ein.
5) Mal ab und zu zu Events fahren kostet auch. Taxi-Fahrten, Bahntickets, oder Ähnliches und zack sind wir wieder bei 100 € im Monat.
Gesamtkosten für den Anfang = ca. 2.465 €
Es stellt sich die Frage: woher die Kohle und die Zeit für die Entwicklung eines Blogs? Besonders ganz am Anfang, wenn man nicht mit den Brands kooperiert und die Klamotten von Designern nicht zur Verfügung gestellt bekommt.
Wie organisiert man seinen Blogalltag? Wann werden die Bilder geschossen, wann die Beitrage geschrieben? Wann bereitet man sich für die Fotoshootings vor, stellt die Outfits zusammen, teilt sie überall im Netz usw…?
Die Antwort lautet: man muss für die Sache brennen.
Ich mache hier ein Geständnis: dank dem Blog habe ich meine Leidenschaft fürs Schreiben entdeckt. Wenn man was zu sagen hat, es noch in einem Post mit Liebe verfasst und darauf ein Feedback in Form von Kommentaren erhält, dann freue mich wie ein Kind.
„Eigene Leser“ zu finden ist auch sehr wichtig. Deshalb beim Verfassen von Texten immer darüber nachdenken: „Für wen schreibe ich diesen Post? Was ist mein Ziel? Ist der Post von Wert für den Leser?“ Ich denke, dann bringt man etwas Individuelles und Persönliches in den eigenen Blog mit ein.
Und was diese Ausgaben angeht, so sehe ich es nicht als Verschwendung, sondern als Investitionen in meine persönliche Weiterentwicklung. Denn jeder Unternehmer investiert zuerst in sein Baby um nachher auch davon zu profitieren.
Und jetzt ist deine Meinung gefragt: Was wärst du bereit für einen Blog auszugeben? Was meinst du, lohnen sich denn diese Ausgaben? Hast du Tipps für Blog-Anfänger und welche Blogger verfolgst du und warum?

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13 thoughts on “Was kostet es ein Fashion-Blogger zu sein?

  1. Wow, durch deine Aufzählung sehe ich gerade, wie intensiv das Bloggen ist! Ich liebe die Themen, die du immer aufgreifst :-*
    Und apropos Ausgaben…ich lasse gerade ein Logo entwickeln und möchte mein Blogdesign verändern. Wenn du aus Amerika wiederkommst, dann brauche ich deine Tipps:-***

    Grüße nach Florida aus dem schönen Köln 🙂
    Katja

  2. ich bin selber bloggerin und ja natürlich kostet ein gepflegtes äußeres auch einiges. aber mal ehrlich, außer einer kamera brauch man wirklich nicht so viel, wenn man mal dabei ist. ich meine für den anfang muss ich dir da zustimmen. aber jeder der ne einigermaßen anständige zahl an followern hat bekommt friseurbesuche, kleidung und anfahrtskosten auf event umsonst!

    Trotzdem ist das bloggen nicht mal so schnell in 5 minuten getan, und klar steckt man auch mal geld rein, das war das was du wahrscheinlich sagen wolltest, ne? aber wie gesagt, wenn man mal dabei ist,ist es nicht mal halb so teuer wie du es da oben beschrieben hast;)

    ach ja und reisen kann man auch fast umsonst mittlerweile…hotel bekommt man ja auch gesponsert..:)

    LG Nina

    1. Hey Nina,
      ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie das bei Mode ist, aber im Kunst-Bereich bekommt man weder Anfahrt noch Unterkunft gesponsert. Maximal den Eintritt auf eine Messe und zu testende Materialien. – Wenn du dann also von München nach Frankfurt zu ner Messe willst, gehen mindestens 3 Tage drauf, das sind zwei Übernachtungen und eben die Fahrt. Bisher hat das noch niemand gezahlt, eher wird einem da ein Vogel gezeigt. ^^ Jedenfalls in der Künstler-Branche. Wie gesagt, das kann in der Mode anders sein.

      LG
      Julia

  3. Das ist wirklich ein interessanter Post, der vorallem mal von Nicht-Bloggern gelesen werden sollte. Denn besonders der Anfang ist wirklich schwer. Aber ich sehe es genauso wie Du, man muss für die Sache brennen. Und sind wir mal ehrlich: Wer einen Blog startet um damit Geld zu verdienen oder Designer Klamotten geschenkt zu bekommen, der ist in der Szene eh fehl am Platz.
    Ich betreibe „glücklicherweise“ einen Travel und Lifestyle-Blog mit einer Freundin zusammen. Zu zweit hat es natürlich einige Vorteile – wir teilen uns die Kosten und den Aufwand, denn wir sind nebenbei beide berufstätig und können nicht so viel Zeit investieren wie Vollzeit-Blogger.
    Für das Reisen habe ich eh immer wahnsinnig gerne und viel Geld ausgegeben, deshalb habe ich mich auch entschieden einen Reiseblog zu starten. Man muss einfach mit Leidenschaft dabei sein, das merken dann auch die Leser 🙂
    Liebste Grüße
    Sophia
    http://miss-phiaselle.com/

  4. Der Gedanken, der hinter diesem Eintrag steckt, finde ich per se nicht schlechter. Allerdings liebe ich solche Rechenbeispiele ja immer wieder. Das zeigt, wie unrealistisch einige doch denken/rechnen.

    Bei den Klamotten habe ich keinen Plan, ob man wirklich pro Monat so viel Geld ausgiebt. Allerdings bin ich der Meinung, dass man ja wirklich untereinander mehr kombinieren kann, als man vielleicht denkt.

    Bei der Kamera und der Kosmetik muss ich allerdings arg widersprechen:
    Kaufst du dir jeden Monat eine neue Kamera mit Objektiv? Ich denke eher nicht. In der Regel werden solche Sachen über drei oder fünf Jahre abgeschrieben, wodurch sich der mtl. Betrag schon einmal rapide reduziert. Außerdem: Wer sagt bitte, dass man eine DSLR braucht, um gute Bilder zu machen? Gute Bilder entstehen, meiner Meinung nach hinter der Kamera und nicht davor oder mit dem Body oder dem Objektiv. Technisch sind die Bilder besser, dem stimme ich zu. Aber mehr auch nicht. Da sollte man sich vielleicht etwas konkreter ausdrücken.
    Ich weiß ja nicht, wie oft man sich am Tag schminken muss. Aber für 15 Outfits pro Monat braucht man bspw. keine neue Foundation zu kaufen. Die halten doch schon bei täglichen Gebrauch eine gefühlte Ewigkeit. Genauso wie der Körper- und Gesichtspflege. (Es sei denn man geht richtig verschwenderich mit den Produkten um.)

    Ich empfinde es immer als arg gefährlich, solche Rechnungen aufzustellen, ohne diese mal gründlich zu hinterfragen. Aber ja, du hast Recht. Einen Blog zu betreiben, bedeutet, auch Geld zu investieren. Und seien es nur die mtl. Beiträge für die Website. Damit sollte jeder rechnen und sich auch darauf einstellen.

    LG
    Christin

  5. Als Vollzeit-Bloggerin finde ich den Kostenaufwand, den du nennst ein wenig zu hoch. Man muss sich nicht neue Outfits kaufen, es reicht oft, wenn man ein gewisses Gespür hat. Und ein wenig Geld investiert. Ein gutes Objektiv habe ich mir erst viel später gekauft bzw.. bis dahin mir sogar eines von einem bekannten Fotografen ausgeborgt.

    Was defintiv absolut stimmt ist der Zeitaufwand. Das unterschätzen viele.

    Ich gebe monatlich einen recht hohen Betrag aus, das meiste geht für Reisekosten und Snacks unterwegs drauf- man unterschätzt das. In Fashion Week Zeiten esse ich ausschließlich auswärts, weshalb sich das ganz schön häuft.

    Mein Tipp ist es wenn man anfängt,sich jeden Tag 1-2 Stdunden dem Blog zu widmen, so bekommt man eine gute Routine rein,

    alles liebe leonie

    ps: schönes outfit

  6. Ich gebe für meinen Blog genau 16€ im Jahr aus. Für eine Domain. Das wars.
    Aber für mich gibst du auch nur 15€ im Monat aus und nicht 2.465€.
    Ich bin kein Fashion blogger und habe für meine Kamerasachen weit über 1.000€ ausgegeben, wieso? Weil mir das Fotografieren Spaß macht.
    Ich bin kein fashionblogger und oh Wunder ich trage sogar Kleider und gebe dafür monatlich Geld aus.
    Kosmetik und den Kram habe ich auch genug. Ohne dass ich je auf einem meiner Fotos zu sehen bin. Und 250€ im Monat für Kosmetik ist etwas hoch angesetzt oder?
    Also ich muss ehrlich sagen, ich finde dieses hochgerechne nicht besonders sinnvoll. Du hast recht man muss in einen Blog investieren, aber für mich sind das Sachen wie Visitenkarten, Flyer, oder eine Domain. Meinen monatlichen Friseur besuch oder dass ich 7x die Woche warm esse muss ich da nicht mit reinrechnen 😉 ich bin mir sicher du würdest dich auch ohne Blog gut kleiden und dieses Geld für Kosmetik und Co ausgeben. Genauso wie ich ohne Blog eine Kamera hätte.
    Nun gut der Kommentar klang jetzt böser als er gemeint war.. Aber das ist einfach meine Meinung zu dem Thema.
    Liebe Grüße, Eva

  7. Heyho,
    ich finde die Aufstellung gar nicht so schlecht. Zwar würde ich im Leben nicht so viel Geld für Klamotten ausgeben, aber ich will gar nicht zusammenrechnen, wie viel Geld ich schon für meinen Blog ausgegeben habe. Das fängt an mit dem Theme, dann kommt ein SSL-Zertifikat dazu, dann die Künstlermaterialien, die ich teste. Natürlich habe ich da angefangen mit dem, was ich schon habe, aber um weiterhin guten Content zu liefern, muss man auch mal wieder neues Testen, sonst ist der Blog ja nach ein paar Monaten wieder tot.

    Also, ganz so viel glaube ich nicht, dass ich ausgebe… aber es ist schon einiges. Vor allem Zeit, die man ja auch irgendwie in Geld umrechnen kann. Wenn ich denke, dass einer meiner Testberichte schon gut 8-16 Stunden Testzeit braucht, dann nochmal ca 8 Stunden bis Bilder, Text und ggf ein Video fertig sind… Da kommt einiges zusammen. Mehr als 2 Berichte pro Woche schaffe ich nie. Manchmal ist es auch nur einer und auch manchmal nur 2 im Monat.

    Alles Liebe,
    Julia

    http://farbcafe.de <3

  8. Für den Anfang ist es doch gerade wichtig viel Zeit in den Blog zu investieren – und dabei die Motivation zu behalten bzw. immer wieder neue Idee zu bekommen! Immer das gleich mag auch niemand lesen …
    Das alles über einen enormen Zeitraum!
    Die Persönlichkeit hat doch einen höheren Stellenwert als die Kameraausrüstung.
    Trotzdem kostet die ganze Geschichte auch – nur halt nicht monatlich 500€ für eine Kamera 😉
    Liebst Marie

  9. Hallihallo,
    ich finde deinen Post echt super! Meine Schwester und ich haben auch gerade erst unseren ersten eigenen Blog gemacht. Ich bin einfach wahnsinnig drin verliebt. Aber ich muss zugeben du hast einfach recht. Wenn wir uns zusammen setzten und uns Gedanken über einen neuen Post machen fällt uns auch immer wieder auf, das wir hier und da noch was kaufen um das Outfit schöner zu machen oder oder oder. Trotzdem freue wir uns auf jeden neue Post. Ich mag es den Leuten zu zeigen was wir in unsere Freizeit machen und Ihnen das dann mit viel liebe mitzuteilen.

    Liebe Grüße
    Franzi

  10. Ich habe gerade erst mit dem Bloggen angefangen und musste mir oft anhören, dass das ja nur so ein larifari Hobby ist. Wenn man selber Posts schreibt und den Ehrgeiz hat nicht irgendwas ins Netz zu stellen, sondern etwas worauf man stolz sein kann, dann benötigt das schon sehr viel Zeit und Geld. Es ist genau wie du hier schreibst. Allein eine gute Kamera ist schon kein Schnäppchen.

    Liebe Grüße Coco
    https://magnificoco.wordpress.com/

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