Von allen Städten, die ich kenne, ist Paris für mich die Literaturstadt und Schauplatz zahlreicher literarischer Texte.
Paris wurde schon immer und wird heute noch immer zum Handlungsort vieler berühmter Romane gemacht. Kein Wunder: man hat das Gefühl, dass hier fast alle außergewöhnlichen und bedeutsamen Künstler gelebt haben. So hat diese Stadt eine ganz besondere Aura.
Bei meinem kurzen Trip nach Paris wollte ich im besten Fall alle touristischen Attraktionen vermeiden und einfach in das literarische Paris des vergangenen Jahrhunderts eintauchen.
Das Erste, was ich getan habe, bevor ich nach Paris gefahren bin: ich habe das Buch von Ernest Hemingway „Paris – Ein Fest fürs Leben“ durchgelesen.
Ich beschloss, einige der Orte aufzusuchen, die Hemingway in diesem Werk erwähnt. So entdeckte ich für mich die Stadt, die nicht nur auf den Seiten von meinem Lieblingsbuch lebt, sondern auch in der Realität existiert.
So sah meine Route bei Google Maps aus)
1. Meine Route fing an dem Lieblingscafé Hemingway‘s La Closerie des Lilas an, wo er laut dem Buch viele seiner Geschichten schrieb. Das Café versteckt sich hinter einer grünen Wand, die aus zahlreichen, unfassbar schönen Blumen zusammengesetzt ist. Hinter diesem Gewächs fühlte ich mich von dem Trubel der Außenwelt so abgeschottet, dass ich in diesem Garten Eden am liebsten für immer bleiben wollte.
2. Aber der spektakulärste Garten erwartete mich noch. Jardin du Luxembourg – einer von Hemingway‘s beliebtesten Orten in Paris.
Das Wetter beschenkte mich an dem Tag mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen. So ließ ich mich in einem der Gartenstühle nieder, las eine Weile mein Buch und beobachtete die interessanten Gestalten/Menschen um mich herum.
3. Danach beschloss ich das Haus aufzusuchen, in dem sich die erste Wohnung Hemingway `s befand.
Anschließend schlenderte ich durch die charmanten Straßen im Latinoviertel, aß eins der leckersten Crêpes in meinem Leben und genießte die Morgenstunden einer noch nicht ganz wachen Stadt…
Der Gedanke, dass auch Hem diesen Weg jeden Tag entlang ging, machte das Ganze noch spannender.
4. Danach entschied ich, mich weiter in Richtung Seine zu bewegen. Ich schaute auf der Insel Île Saint-Louis vorbei – diese Insel ist wirklich ein besonderer Ort. Er ist nicht von Touris überfüllt und somit kann man die Atmosphäre vom alten Paris in völliger Ruhe genießen.
Hier, zwischen den putzigen Straßen, entschloss ich mich ein paar Croissants und etwas Obst zu kaufen, um auf dem Ufer der Seine ein kleines Picknick einzulegen.
„Packen sie mir bitte diese Erdbeerschale mit ein“, bat ich einen Straßenverkäufer,
Er antwortete mir fröhlich : „10 € bitte!“
„Was? Das sind ja nur 7 Erdbeeren!“ , dachte ich.
Hier wurde mir deutlich – ich befinde mich in einer der teuersten Städte der Welt.
(Für diesen Preis ließ ich die Erdbeeren stehen und fand sie später etwas günstiger im Supermarkt.)
So gesellte ich mich zu den vielen jungen Menschen am Seine-Ufer , genoss die Sonne und meine heiß ersehnten Erdbeeren.
Was kann man dem hinzufügen? Paris ist ein Fest fürs Leben!
Danach beschloss ich die Route Hemingway’s zu verlassen und über die Saint-Louis Brücke auf das Festland zu gehen.
Das hatte folgende Gründe:
1) Hem‘s Route befand sich zum größten Teil nur auf der linken Seite der Seine.
2) Ich wollte unbedingt das Viertel Marais erkunden, denn angeblich kann man dort das Leben der echten Pariser beobachten.
Kaffee gefällig?
5. Mein Spaziergang durch dieses Viertel fing in einem Café mit einer besonderen Wohlfühlatmosphäre, großen Fenstern und wunderschönen Tischen an. Diese schöne Einrichtung war übrigens der Grund, warum ich dort unbedingt hin musste!
Daumen hoch fürs Interior!
Danach flanierte ich ziellos durch die niedlichen Straßen und beobachtete die vielen Menschen in den zahlreiche Cafés. Übrigens , so viele schöne Menschen auf einem Quadratmeter habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich fotografierte die riesigen und schönen alten Türen, die Häuserfassaden und blickte in die Innenhöfe der teuersten Hotels hinein.
6. Auf dem Weg versüßte ich mein ohnehin schon süßes Leben mit einem Eclair. Mmmh, köstlich!
Zufällig gelangte ich auf eine lebendige Straße Rue des Rosiers mit einer Menge Vintage-Shops und kleinen Restaurants, die mit leckerem Falafelgeruch anlockten.
7. Ich ging aber weiter in das Café „Merci“, welches mit riesigen Bücherregalen und einem Oldtimer vor der Tür dekoriert war. Außerdem befand sich hinten ein Concept -Store mit coolen, ausgewählten Streetwear-Labels. Dazu Beauty und Interior-Kleinigkeiten, die das Leben schöner machen. Definitiv ein Besuch wert!
8. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont. Nach dem Café ging ich bis zu den Canale Saint-Martin, die aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ bekannt sind. Hier machte ich es mir auf der Wiese gemütlich und schlief beim Anblick der süßen kleinen Boote und dem Vogelgezwitscher beinahe ein.
Trotz der Müdigkeit, entschloss ich mich dazu, doch noch einen Blick auf 9. den Eifelturm zu riskieren. Mein iPhone gab an der Stelle jedoch seinen Geist auf, deswegen folgen hier schon die Bilder vom Eifelturm, die ich mit Katjuschka am nächsten Tag geschossen habe.
Diesen Post würde ich gerne mit dem Zitat von Hemingway beenden, den ich ganz besonders in mein Herz geschlossen habe:
„……Paris war es immer wert, und man bekam den Gegenwert für alles, was man hinbrachte. Aber so war das Paris unserer ersten Jahre, als wir sehr arm und sehr glücklich waren.“
Und was macht deiner Meinung nach Paris so besonders?
Hallo Dasha,
ein sehr schöner Beitrag – erinnert mich an meine vielen Besuche in Paris vor gut 25 Jahren.
Drei Tipps für Deinen nächsten Paris-Trip:
* das Café „Le Select“
* das Café „Les Deux Magots“
* das Café „La Coupole“
Soweit ich mich erinnere, findest Du alle drei Cafés im Quartier Latin.
Übrigens, Deine Webseite braucht unbedingt ein Impressum und eine Datenschutzerklärung – sonst kann’s teuer für Dich werden.
Rainer
Damke schön für die Tipps, ich habe mir sie fürs nächste Mal notiert)